Spiegelgesetze oder „Was ich aussende kommt zu mir zurück…“

Spiegelgesetze oder „Was ich aussende kommt zu mir zurück…“

Gerade beim Coaching mit Frauen geht es oft um den eigenen Wert. Frauen neigen dazu, sich schon vorbeugend zu entschuldigen, ihre Leistung nicht offen zu benennen, nicht auf sich aufmerksam zu
machen. Und neben vielen anderen Ursachen geht es auch hier um Spiegelgesetze. Spiegelgesetz heißt, meine Umgebung, Menschen, die mir begegnen, spiegeln mich, werfen also praktisch nur das
zurück, was ich selbst auch aussende.

Und jetzt fragen wir uns einfach:

Wie oft sage ich selbst über etwas – “das  ist zu teuer.”? Wie gehen wir mit der Leistung anderer Menschen um? Wertschätzend? Oder nörgeln wir herum, suchen das Haar in der Suppe, feilschen
ständig um den Preis? Lassen wir unsere Wünsche von einem Profi machen und zahlen den dann auch, oder basteln wir unsere Dinge lieber selbst, um Geld zu sparen?

Die meisten Menschen wollen heute überall Rabatte oder noch besser alles gratis, wollen handeln und feilschen. Macht man doch im Orient oder in Afrika auch. Ist doch lustig, und man hat dann so
ein schönes Gefühl der Jagdbeute. Ja, in Afrika handelt man. Aber ganz anders als bei uns. In Afrika will man eine bestimmte Ware kaufen, diese Ware gefällt einem, man teilt das dem Händler mit,
man sagt beispielsweise: “Sie haben die schönste Öllampe, die ich bisher hier am Markt gesehen habe. Wirklich, ich beglückwünsche Sie. So eine schöne Arbeit. Aber ich hab da ein kleines Problem.
Sie kostet 30 Euro und ich kann oder will nur 20 ausgeben.” Und dann einigt man sich irgendwann in der Mitte. Oder auch nicht. Aber keiner der beiden verliert dabei das Gesicht. Die Arbeit des
Anbieters wird wertgeschätzt.

Bei uns läuft Handeln eher so ab, dass man die Fehler in der Öllampe sucht, dass man die Ware schlecht redet, um so zu einem besseren Preis zu kommen. Man bucht einen an sich schon billigen
Urlaub und verbringt dann seine Zeit damit, irgendwas zu finden und zu fotografieren, damit man zuhause Geld zurück erhält.

Was alles sagt das aus? Über uns, nicht über den Anbieter von was auch immer. Über die Wertschätzung, die wir anderen zukommen lassen? Und genau das bekommen wir zurück.

Und noch etwas gehört zur Wertschätzung – Rechnungen sofort zu bezahlen. Macht auch den Kopf frei. In diesem Sinne, zuerst wie immer an sich arbeiten.

Pferde kennen das übrigens nicht. Die Leitstute in der Herde hat kein Problem damit, Gehorsam einzufordern. Sie macht sich keine Gedanken darüber, ob alle anderen sie dann noch lieben werden.

„Ich will dem Pferd doch nicht weh tun,“ höre ich oft im Coaching, wenn es darum geht, verteidige mal deinen Raum. Keine Angst, nur weil man 600kg mal ein wenig verscheucht, tut man dem Tier
damit nicht weh. Und es ist auch nicht beleidigt und entzieht uns seine Liebe. Eine wichtige Erfahrung.